(SMS) Das von der Stadtverwaltung in einer Ratsvorlage vorgeschlagene Paket für mehr Sicherheit auf Münsters Straßen  stützt sich nach Angaben von Stadtdirektor Hartwig Schultheiß auf drei Säulen: den Masterplan Verkehrsunfallprävention 2008, das Verkehrssicherheitsprogramm 2009-2013 und die kontinuierliche Erfolgskontrolle.
„Wenn der Rat zustimmt, wird die Stadt in den kommenden Jahren Millionen zusätzlich in die Verkehrssicherheit investieren“, so der Stadtdirektor. Doch dieses Geld ist gut angelegt. Es soll möglichst vielen Verkehrsteilnehmern Gesundheitsschäden, Schmerzen und persönliches Leid ersparen. In diese Ausgaben fließen auch Einnahmen aus der Geschwindigkeitsüberwachung, das heißt die Bürgerschaft bekommt sogar Verwarnungsgelder bis auf den letzten Cent zurück. Unabhängig davon würde sich die Investition sogar volkswirtschaftlich bezahlt machen. Nach Erhebungen der Unfallforschung der Versicherungswirtschaft verursachen Verkehrsunfälle Jahr für Jahr allein in Münster volkswirtschaftliche Schäden von mehr als 20 Millionen Euro.
Der Masterplan Verkehrsunfallprävention 2008 (1. Säule) gibt den Rahmen, die Ziele und die Arbeitsstrukturen vor. Er schreibt den Masterplan 2007 fort und ergänzt ihn. Unter anderem wurde das Unfallgutachten der Versicherungswirtschaft eingearbeitet. Neu sind auch mehrere Leitlinien. Zum Beispiel geben diese vor, wie bei der Neufestlegung der zulässigen Geschwindigkeiten für Hauptstraßen vorzugehen ist und wie Radfahrer an Ampeln künftig mehr Sicherheit erhalten sollen. Die im April 2007 gegründete Ordnungspartnerschaft Verkehrsunfallprävention wird ausdrücklich bestätigt.
Das Verkehrssicherheitsprogramm 2009-2013 (2. Säule) enthält nach Angaben von Stadtdirektor Schultheiß einen ambitionierten Arbeits- und Zeitplan, nach dem die Verwaltung mit externer Unterstützung bis 2013 die Verkehrssteuerung mit den Ampelschaltungen modernisiert. Gleichzeitig laufen die Planung und Umsetzung von Arbeiten zur Entschärfung gefährlicher Stellen im Straßennetz. Hinzu kommen die stadtweite Revision des in die Jahre gekommenen Radverkehrsnetzes einschließlich erforderlicher Nachbesserungen sowie Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit für Radverkehrssicherheit.
„Wichtig ist uns als dritte Säule die kontinuierliche Erfolgskontrolle. Wir wollen wissen, was wir mit welchen Mitteln erreicht haben und wo wir stehen“, so der Stadtdirektor. Deshalb schlägt die Verwaltung unter anderem eine jährliche Berichterstattung vor.  Außerdem ist für das Jahr 2011 eine Wirkungsanalyse durch ein externes Institut vorgesehen. Die permanente Umsetzungskontrolle und die Wirkungsanalyse gewährleisten, dass das jährliche Arbeitsprogramm bei Bedarf nachjustiert und ergänzt werden kann. Das Verkehrssicherheitsprogramm insgesamt soll aber, damit es seine volle Wirkung erreichen kann, für den Zeitraum von fünf Jahren in seinen Grundzügen stabil bleiben und wie geplant auch komplett umgesetzt werden.