Münster – „Schlimm, wie hier immer alles zugeparkt wird.“ Peter Richter beobachtet das Fehlverhalten der Autofahrer an der Dechaneistraße seit langem. Eltern, die ihre Kinder zum Unterricht bringen, stellten sich oft einfach vor den Hinterausgang der Mauritzschule ins Halteverbot, so dass die Feuerwehr im Notfall gar nicht auf den Schulhof käme, schimpft der Hausmeister. „Ich rufe deswegen auch schon mal beim Ordnungsamt an.“ An diesem Tag ist das nicht nötig. Denn „Schulwegsicherung“ ist auch das Thema von Uwe Sievert und seiner Kollegin Ursula Griesdorn. Die beiden Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Münster sind vor Ort, um die Situation auf den Straßen, die zu der Schule führen, unter die Lupe zu nehmen. Ganz in der Nähe gehen Monika Hölscher und Doris Kortmann dieser Aufgabe an der Fürstenbergschule nach.
Die Kontrollen, die Uwe Sievert und Ursula Griesdorn im Rahmen der Ordnungspartnerschaft „Verkehrsunfallprävention“ vornehmen, gelten unter anderem Autos, die an Kreuzungen und Einmündungen den erforderlichen Fünf-Meter-Abstand nicht einhalten. An der Ecke Dechanei-/Propsteistraße treffen sie gleich auf zwei „Kandidaten“. „Hier hat niemand zu stehen“, sagt Sievert und zeigt auf zwei Wagen, von denen einer kurz vor und der andere fast direkt in der Kurve steht. „So müssen Kinder um das Auto herumgucken, um über die Straße zu gehen“, sagt Sievert. „Das ist gefährlich!“ Die Jungen und Mädchen gingen in eine Grundschule, seien also noch klein und würden durch derart parkende Autos in ihrer Sicht behindert. „Die Kinder sehen nicht richtig und werden nicht gesehen.“
Gerade in Wohngebieten, wo die Straßenführung sehr eng sei, werde die Fünf-Meter-Zone nicht eingehalten, weiß Uwe Sievert. So wie an der Ecke Wiener-/Egbertstraße: Auch hier parken zwei Autos zu dicht an den Einmündungen. „Das ist auch für abbiegende Autofahrer gefährlich. Sie können die Straße, in die sie wollen, gar nicht richtig einsehen.“
An der Einmündung Dechaneistraße/St.-Mauritz-Freiheit steht ein PKW in einer lang gezogenen Kurve auf der Markierung, die auf eine Verlängerung des Fünf-Meter-Bereichs auf zehn Meter hinweist. Der Wagen parkt auch noch direkt vor einem abgesenkten Bordstein und behindert in diesem Moment einen kleinen Radfahrer. Mit seinem Schulranzen auf dem Rücken schafft er es nur mit Mühe, auf den Gehweg zu kommen.
Vor dem Haupteingang der Mauritzschule an der Stiftsstraße stehen mehrere PKW vor einem Parkplatz. Aus den Autos steigen Kinder, um ins Gebäude zu laufen. „Dieses Halten in zweiter Reihe dulden wir“, sagen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Gefährlich wird es aber, als eine Mutter auf der gegenüberliegenden Seite des Schulhauses ihre Tochter aus dem Wagen lässt und das Mädchen in großer Eile hinter dem Auto über die Straße läuft.